Montag, 11. Februar 2013

Flammkuchen

An so einem kalten Winterabend möchte man sich am liebsten in eine Decke einhülle und vor dem Kamin sitzen und ein Gläschen guten Wein trinken. Aber was machen wenn man keinen Kamin hat und kein Lagerfeuer im Garten manchen will, dann bleibt einem nichts anderes übrig als sich mit dem Partner (wenn nicht vorhanden mit dem Hund/Katze) aufs Sofa kuscheln. Meistens kommt dann auch der Hunger und man greift zu Chips und Co, was ungesund ist und den Hunger nicht stillt.

Darum habe ich für den Kuschelabend etwas, das schnell vorbereitet, einfach ist und lecker schmeckt, vorbereitet. Was passt also besser als ein elsässischer Flammkuchen. Ich habe diese französische Spezialität bei etlichen Besuchen im Elsass kennen und lieben gelernt. Meistens mache ich ihn einen ganz traditionell mit Zwiebel und Speck, und einen anderen mit Zutaten, auf die ich gerade Lust habe (Champignons, Käse).
 
Ein kleiner "geschichtlicher" Rückblick: In früher Zeit galt Elsässer Flammkuchen als einfaches Essen. Entstanden ist der Flammkuchen als man vor dem Brotbacken erst einen Fladen aus Brotteig in den Ofen schob, um die Temperatur zu testen. Es wurde der Rest des Teiges flach gedrückt und mit Rahm bestriche, mit Zwiebeln und Speck belegt und in den Ofen geschoben. Heraus kam das Essen für die ganze Familie.


Heute ist der Flammkuchen eine Spezialität des Elsass. Er findet sowohl in der rustikalen als auch in der gehobenen Gastronomie seinen Platz, als Vor- oder Hauptspeise, als Dessert oder an der Bar zu einem Glas Wein oder Bier.
 
"Den einzig originalen Flammkuchen" gibt es nicht. Es gibt „Meinungsverschiedenheiten“ bezüglich des Teiges und des Belags. Trotzdem ist man sich im Elsass einig, dass der Flammkuchen schmecken muss. Wie dieses Ziel erreicht wird, bleibt jedem selbst überlassen.
Mir persönlich schmeckt die Variante mit „Weißbrotteig“ und mit Zwiebeln und Speck am besten. Wobei ich als Schleckermäulchen auch die süße Variante liebe.


Brotteig
500 g Weizenmehl (Type 405)
ca. 0,3 l lauwarmes Wasser
21 g Hefe (ein halber Würfel)
1∕2 EL Salz

Das Mehl und in eine große Schüssel geben. Die Hefe zerbröckeln und mit dem lauwarmen Wasser zugeben und mit dem Knethaken (Küchenmaschine) verkneten. Wenn der Teig zu trocken ist noch etwas Wasser dazugeben sonst eventuell noch einbisschen Mehl dazugeben. Der Teig sollte sich leicht von der Schüssel lösen lassen.

Kurz mit der Hand durchkneten, zu einer Kugel formen und abgedeckt an einem Warmen Ort gehen lassen (ca. 1 Stunde)

Nach dieser Zeit den Teig zusammenschlagen, auf eine bemehlte Arbeitsfläche geben und gut durcharbeiten.

 
Belag
Ca 400 g Creme double (gehaltvolles Sahneerzeugnis mit einem Fettgehalt von 40%-55% - Ersatzprodukt: Mischung aus Sahne und Mascarpone im Verhältnis 1:1)
500 g Zwiebel
150 -200 g Speck

Das Backrohr vorheizen (höchste Stufe)
Während der Teig geht, kann man die Zwiebel(n) schälen, halbieren und in feine „Ringe“ scheiden. Den Speck zuerst in dünne Scheiben und dann in Streifen schneiden.

Den Teig in 2-3 Teile teilen und ganz dünn ausrollen.

Mit dem Creme double (oder dem Ersatz) bestreichen und mit den klein geschnittenen Zwiebeln und Speck belegen.

Ins Rohr schieben und backen bis der Flammkuchen eine goldige Farbe angenommen hat (ca. 10-15 Minuten.

Zu diesem traditionellen Elsässischen Gericht gehör ein richtiger Weißwein aus dem Elsass dazu. Am besten passt ein trockener, spritziger Weißwein wie etwa ein Riesling, Sylvaner oder Pinot blanc. Und nach dem Flammkuchenessen ein guter Kirschschnaps.

 
Variationen:
  • Fein geschnittene Champignons
  • Geriebener Käse
  • Münsterkäse
Wers gerne süß hat kann auch die süße Variante des Flammkuchens mit Äpfeln machen.

Süße Variante
Creme double
Zitronenschale
Vanillezucker
Zimt
Etwas Zucker
Schuss Apfelschnaps
Apfel

Apfel schälen, Kerngehäuse entfernen und fein hobeln. Creme double mit Zitronenschale, Vanillezucker und Apfelschnaps mischen. Auf dem Teig verstreichen und die Apfelscheiben darauf verteilen. Mit Zimt-Zucker bestreuen und ebenfalls im Backrohr so lange backen bis er schön goldig ist.
 

 



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen